Archive for Juli 2013
Gefragt: Montagsfrage 5
231. Juli 2013 von Unknown
Diese Woche ist paperthins Frage: Brichst du deinen Büchern den Rücken?
Kategorie Montagsfrage
Gelesen: Abteil Nr. 6
130. Juli 2013 von Unknown
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Der Mann rieb sich die Knie, als die junge Frau das Abteil betrat. Aus den beigen Plastiklautsprechern auf dem Gang kam eine Romanze von Tschaikowksi. Zurück bleibt Omsk. Die geschlossene Stadt. Das ermüdete, von der Taiga aufgesaugte, gute, alte Omsk, von dem die Jugend nichts wissen will. Zurück bleibt das Gefängnis, in dem der verbannte junge Dostojewski knapp dem Tod entrann, zurück bleibt das leblose Denkmal von Dostojewski im Mannesalter, [..]zurück bleiben die Schlangen vor dem Schuhgeschäft, die müde Erde, die grau verschossene Reihe der Blockhüttendatschas. Das ist noch Omsk. Ein einzelnes neunzehnstöckiges Haus mitten in den Feldern, fünfhundert Kilometer Ölleitung, die gelben Flammen und der schwarze Rauch der Ölfördertürme. Wald, Lärchen, Birken, Wald, das ist nicht mehr Omsk, ein unter der Schneelast zusammengebrochenes Haus. Der Zug stampft durch das verschneite, leere Land. Alles ist in Bewegung: Schnee, Wasser, Luft, Bäume, Wolken, Wind, Städte, Dörfer, Menschen und Gedanken.Darum geht es
Rosa Liksom gelingt es, mit wenigen Worten sehr viel zu erzählen. Oft sind es nur Andeutungen, Details, die in Gestalt von Ellipsen daherkommen, die vom Leben in der Sowjetunion erzählen. Vor allem ihre Beschreibungen der Landschaften und der vorbeiziehenden Städte sind enorm lebendig und so trostlos sie manchmal erscheinen, lassen sie doch eine Reisesehnsucht aufkommen, der man folgen möchte.
"Abteil Nr. 6" zu lesen, ist, als ob man in diesem Zug säße und die Landschaften fliegen vorbei und alles was davon bleibt, sind kleine Eindrücke, die sich am Ende zu einem großen Bild zusammensetzen lassen. Die Erzählung ist so dicht, dass es eine Weile braucht, bis man dieses große Bild vom Leben in der Sowjetunion der 1980er Jahre zusammengesetzt hat.
Bechdel-Test
Die Geschichte bietet nicht viel Raum für die Interaktion zweier Frauen, denn der größte Teil spielt sich zwischen den zwei Reisenden im Abteil ab. Dazu kommt, dass die Hauptfigur namenlos bleibt und meistens schweigt. Wenn sie spricht, wird ihre Rede nur in wiedergegebener Form angedeutet.
Auf der Erinnerungsebene gibt es Beschreibungen von Interaktion zwischen der jungen Frau und Mitkas Mutter Irina. Zwischen den beiden Figuren entwickelt sich ein lesbisches Verhältnis. Es wird deutlich, dass die beiden auch über Dinge sprechen, die sich nicht mit Männern befassen. Insgesamt kann großzügig mit [2/3] bewertet werden.
Rosa Liksom
"Abteil Nr. 6"
Deutsche Verlags-Anstalt, 2013
224 Seiten
Gelesen: Deathless
024. Juli 2013 von Unknown
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'I will not get married.' Marya whispered.
'Easy to say, devotchka; not so easy to keep the house standing, when the wolf comes thumping his tail in the grass. Listen, Masha, listen to Old Zvonok who knows you. Prick your finger with a needle and let the blood fall over your threshold - it will hurt less. Men, they feel nothing like what we must endure. You have to make room in yourself for him, and that is the same as in a house as in a body. See that you keep some rooms for yourself, locked up tight. Just remember that the only question in a house is who is to rule. The rest is only dancing around that, trying not to look it in the eye.'
Bechdel-Test
Auch wenn ein großer Teil der Handlung sich vorrangig mit der Frage "Who is to rule?" in Sachen Ehe beschäftigt, gibt es hier und da Momente, in denen 2 Frauengestalten sich anderen Dingen widmen - am herausragendsten vielleicht die Konversationen zwischen Marya Morevna und Baba Yaga. Das Ergebnis sind volle [3/3].
"Deathless"
Catherynne M. Valente
Corsair, 2011
352 Seiten
Gefragt: Montagsfrage 4
123. Juli 2013 von Unknown
Kategorie Montagsfrage
Gelesen: Preussens Luise
020. Juli 2013 von Unknown
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Gefragt: Montagsfrage 3
015. Juli 2013 von Unknown
Nein, eigentlich nicht. Es kann vorkommen, dass ich ein Buch lese, ein neues Buch bekomme und dort schon mal hineinlese. Allerdings entscheide ich mich dann für das eine oder andere Buch. Ausnahmen gibt es natürlich immer dann, wenn ich im Rahmen des Studiums Bücher lese.
Mehr Antworten findet ihr bei paperthin!
Kategorie Montagsfrage
Gelesen: Am Anfang war die Nacht Musik
014. Juli 2013 von Unknown
In ihre Locken sind Bänder und Schleifchen geflochten. Und Glöckchen. Die führen rings herum wie eine Prozession.Mesmer umkreist sie wie einen Planeten. Was ist falsch? Der Planet muss um den Stern kreisen. Und sich drehen dabei. Der Stern will die Seiten sehen. Alle. Auch die dunkelsten. [...] Der dramatische Faltenwurf ihres himmlischen Kleides, die Risse in der pudrigen Maske, die blassblau gesprenkelten Eierschalen in ihrem Haar. Nichts als eine Inszenierung des Wahren im Wirklichen, denkt er. Und natürlich alles gut gemeint.
Kategorie Belletristik, Rezension
Gefunden: Bücher im Baum
013. Juli 2013 von Unknown
Leider scheint es noch keine umfassende Übersicht zu geben, wo genau sich in Deutschland die Bücherbäume befinden. Gibt es in Euer Stadt auch solche Bäume? Wie sehen sie aus?
Kategorie Regionales
Gelernt: Bechdel-Test
010. Juli 2013 von Unknown
- Es existieren 2 [namentlich bekannte] weibliche Figuren,
- die miteinander ein Gespräch führen,
- in dem es nicht um Männer geht.
Despicable Me 2 (3/3), Lone Ranger (1/3), Heat (3/3), Monsters University (1/3), World War Z (3/3 although dubious), White House Down (2/3), Man of Steel (3/3 although dubious), Kevin Hart: Let me explain (no rating), This is the End (1/3), Now you see me (1/3)
Kategorie Kritik
Gefragt: Montagsfrage 2
0von Unknown
- männliche Hauptfiguren, die sich wie Stalker benehmen und und weibliche Hauptfiguren, die das auch gut finden. Im realen Leben würden wir alle wahrscheinlich nicht so locker damit umgehen.
- Wiederholungen, Wiederholungen, Wiederholungen. Wenn Figuren anderen Figuren wiederholt den Inhalt der letzten 20 Kapitel noch einmal erzählen, wenn Figuren die immer gleichen Gesten machen und der Autor sie wiederholt in den gleichen Worten beschreibt. Oder noch eine Stufe höher - Autoren, die eigentlich immer wieder die gleichen Bücher schreiben, nur mit anderem Setting und anderen Figurennamen
- pseudomittelalterliches Geschwätz in Fantasy-Romanen. Nein, "Handgeklapper" ist kein altes Wort, sondern eine Mittelaltermarkt-Neuschöpfung. Glaubt nicht, man hätte früher geredet wie diese Schauspieler auf den Märkten.
Kategorie Montagsfrage
Gelesen: Meine Ostsee
0von Unknown
[...] - und da liegt Mütterchen Ostsee. Die Straße führt durch Haffkrug, Scharbeutz, Timmendorfer Strand.Wir sind im Herbst, und Villen, Hotels und Kurhäuser stehen leer; nur hier und da ragt noch ein Strandkorb mit Wimpeln und einer Fahne; die Manikürfräulein sitzen gelangweilt vor den Frisiersalons in der Sonne und putzen sich selber die Nägel, um nicht aus der Übung zu kommen; Hunde lungern herum und schnüffeln in alten Zeitungen, lesen und heben ein Bein, die Ostsee ist eigentlich schon zugedeckt.
Das meine ich
Meine Ostsee. Literarisches von Flensburg bis Usedom
Gregor Gumpert/Ewald Tucai
Wachholtz Verlag Neumünster 2013
247 Seiten
Kategorie Anthologie, Regionales, Rezension
Gefragt: Montagsfrage 1
06. Juli 2013 von Unknown
Kategorie Montagsfrage
Gekocht: Vegan Sandwiches save the Day!
05. Juli 2013 von Unknown
Was ist drin?
Wie der Titel schon verrät geht es in diesem Buch nur um Rezepte für Sandwiches, die sich allerdings doch häufig von dem unterscheiden, was ich und Menschen meiner Umgebung als Sandwich definieren. Die Rezepte werden in Kategorien geordnet und jedes Kapitel beschäftigt sich mit einer Gruppe, z.B. Sandwiches fürs Frühstück, süße Sandwiches, kalte Sandwiches für jede Gelegenheit und klassische Rezepte in veganer Abwandlung. Am Ende findet sich noch ein ausführliches Kapitel zum Thema Brotteig mit Rezepten für mehrere Sorten.
Was habe ich ausprobiert?
"Berry-stuffed French Toast Pockets" und "Cinnamon Swirl Bread"
Ich habe in diesem Fall das Brot mit dem Rezept für die Taschen kombiniert. Die Anleitungen waren beide sehr verständlich und wer sich eine Tabelle für die Umrechnung amerikanischer Einheiten dazulegt, sollte gar kein Problem haben. Das Zimtbrot schmeckt ganz wunderbar, ist schön fluffig und hält sich auch eine Weile. Zusammen mit der Beerenfüllung und dem Ahornsirup war das ein perfektes Frühstück.
Ich habe das Brot lieber als Bötchen gebacken und das war auch eine gute Entscheidung. Es macht unglaublich satt und man kann es mit allen möglichen Dingen belegen, denn wirklich nach Spinat schmeckt es nicht. Wenn man es als Brötchen bäckt, kann man die Hälfte auch einfach einfrieren, denn dieses Brot bleibt nicht sehr lange frisch. Lecker ist es dennoch auch am 2. oder 3. Tag noch.
Mehr konnte ich leider noch nicht ausprobieren, da meine eigene Küche nicht mal einen Backofen hat.
Vegan Sandwiches save the Day!
Celine Steen, Tamasin Noyes
Fair Winds Press 2012
192 Seiten
Gedacht: Lesen lernen!
03. Juli 2013 von Unknown
Kategorie Kritik