RSS Feed

Dmitry Glukhovsky: Metro 2033

0

3. Mai 2015 von

Neben Sergej Lukianenko ist Dmitry Glukhovsky der Sci-Fi-Schriftsteller Russslands der Gegenwart, den man auch hierzulande wahrnimmt. Metro 2033 und der Nachfolger Metro 2034 haben eine ganze Welle von Begeisterung ausgelöst: Neben einer ganzen Reihe von Co-Autoren, die weitere Geschichten aus dem Metro-Universum schreiben, wurde auch ein Computerspiel veröffentlicht (das leider nur wenig von der Originalstory wiedergibt).

via amazon
Die Ausgangssituation ist ein Klassiker des Genres: Nach einem internationalen Atomkrieg haben sich die Überlebenden vor ungefähr 20 Jahren in das Moskauer U-Bahnsystem geflüchtet, wo sie nun in relativer Dunkelheit mithilfe von Schweinefleisch und Pilzen überleben. Draußen aber ist eine Welt, die nun von neuen Kreaturen bevölkert wird, die den Menschen feindlich erscheinen und deren Eindringen in die U-Bahn sie immer wieder abzuwehren versuchen. Aber nicht nur von außen kommt die Gefahr, denn das U-Bahnnetz teilt sich in Bereiche, in denen sich die politisch verschiedensten Fraktionen etabliert haben und untereinander konkurrieren: Neonationalisten, Kommunisten, Kapitalisten, Monarchie, Anarchie - Die Metro bietet alles.

Mittendrin steckt der junge Artjom, der von seiner Heimatstation aufbricht, um eine Mission zu erfüllen. Metro 2033 erzählt von seiner Reise durch die Metro, von seinem Erwachsenwerden in einer Umgebung, die immer wieder eine Bedrohung für Psyche und Körper darstellt und Artjom einiges abverlangt. Dabei trifft er auf alle Arten von Menschen - gute wie auch böse, Wahnsinnige, Propheten, alte Kriegstreiber und auch neue.
Der Terror der Metro ist an jeder Stelle des Buches spürbar. Allerdings braucht der Autor dafür weder übertriebene Gewaltdarstellung mit viel Blut noch eine endlose Sequenz von Kampfbeschreibungen. Mit jedem Kapitel wird man in eine Welt hineingezogen, die von der Dunkelheit bestimmt ist - nicht nur im praktischen, sondern auch im allegorischen Sinne: Bücher und das Wissen, das in ihnen steckt, sind eine Rarität und mit dem Sterben der Vorkriegsgeneration geht auch der letzte Rest der Wissenschaft und der Kultur verloren, die durch die Atombomben ausgelöscht wurde. Plötzlich macht das Fremde, das Unbekannte noch mehr Angst als zuvor. 
Dabei wird die Geschichte so unterhaltsam erzählt, dass es schwierig ist, einfach das Buch beiseite zu legen. Das Tempo ist hoch und bleibt über die gesamte Erzählung spannend. Wie auch Artjom selbst können wir als LeserInnen erst am Ende alles verstehen, was dem Protagonisten unterwegs and seltsamen Dingen begegnet ist.

Für die deutsche Übersetzung kann ich keine Qualitätsgarantie geben, die englische Ausgabe ist jedoch konsistent und erscheint mir gut.

Mehr Informationen zum Metro-Universum gibt es hier.


Hast du was zu sagen? Dann los!

Powered by Blogger.