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Schnecken - streng wissenschaftlich betrachtet.

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15. September 2014 von

Schnecken. Gastropoden. Mollusken. Zu finden sind sie fast überall und nicht immer sind sie willkommen. Ich persönlich bin kein Schneckenfeind, aber fasse dennoch sehr ungern in Nacktschnecken in meinen Beeten. Umbringen würde ich sie dennoch nicht. Überhaupt spielen Schnecken seit Neuestem eine größere Rolle in meinem Leben. Gerade im Mai ging ich so durch Riga und fand sie überall. Riesige Schneckenskulpturen, die auf die "Schneckigkeit" des lettischen Kulturministeriums hinweisen sollten.




Eine Dose Schnecken. Frisch geschlüpft.

Im August ist es dann passiert - durch Unvorsichtigkeit wurde ich Mutter eines Schneckenkindergartens, der insgesamt 5 Minischnecken umfasst. Da ich in Greifswald bald in das besonders schöne Ostseeviertel ziehe, mussten natürlich auch klischeehafte Namen her. Und so krochen in der kleinen Plastikdose fröhlich Mandy, Ronny, Chantal, Kevin und Cheyenne herum. Inzwischen sind sie so gewachsen, dass sie einen Umzug in ein größeres Paradies nötig hatten. Man kann ihnen förmlich beim Wachsen zusehen. Und zuhören.

via Piper Verlag

 Und damit sind wir auch schon bei der literarischen Seite des Schneckenfreundes angekommen. Das Geräusch einer Schnecke beim Essen ist mir schon vorher einige Male in Buchläden aufgefallen, aber ich bin kein Freund dieser pseudophilosophischen Titel und habe es daher lange links liegen lassen. Jetzt aber, nachdem mein wissenschaftliches Interesse an den Mollusken doch gestiegen ist, kam ich nicht umhin es doch mal zu kaufen. Und ich war überrascht, wie einfach und schön es sich weglesen lässt. Nicht nur, dass das Büchlein eine Unmenge von Informationen über das Schneckenleben im Allgemeinen und Besonderen bietet, es ist auch der ideale Ratgeber für Literatur, die sich mit Schnecken beschäftigt. Die Autorin zitiert eine ganze Menge Fachliteratur über Mollusken und kommt dazwischen immer wieder einmal auch auf literarische Texte zurück, in denen Schnecken eine entscheidende Rolle spielen. Besonders angetan hat es mir aber ihre Sprache, die so unprätentiös ist und in der sich die ganze Zuneigung der Autorin zu ihrer Schnecke wiederspiegelt. Das Geräusch einer Schnecke beim Essen ist kein Roman, auch wenn der Titel das vielleicht vermuten lässt. Aber das Buch erzählt dennoch eine ganz persönliche Geschichte, die ich durchaus anderen Lesern gern ans Herz legen möchte.
So groß werden die Kleinen irgendwann einmal. Hoffentlich.
Meine Schnecken übrigens wachsen wie bescheuert. Inzwischen sind sie gut dreimal so groß wie im August und die Löcher, die sie in die Gurkenscheiben raspeln, kann man endlich auch gut erkennen.


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